Naturschutzgebiet Schomet
20. Juli 2020

Im Schomet wurde bereits im 15. Jahrhundert sogenannter Blaustein oder Breiniger Marmor abgebaut.  Der Kalkstein wurde für den Bau von Häusern und Straßen benötigt und Restbestände als Rohstoff an benachbarte Kalkbrennereien geliefert. Mit dem Bau des Klosters Kornelimünster und  einer Neuordnung der Nutzung verfügbarer Bodenschätze gelangte das Gebiet in den Besitz der Kirche.

Zur Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert ging der Schomet per Verkauf in den Besitz des Staates über. Der industrielle Abbau begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Verkauf an Privatunternehmer. Sie errichteten im Schomet 4 Steinbrüche. Etwa 1970 wurde der Abbau eingestellt und die Gruben teilweise zugeschüttet.

Heute

Seit 1985 steht der Schomet unter Naturschutz. Das Gelände ist etwa acht Hektar groß. Von ursprünglich vier Steinbrüchen sind noch zwei erkennbar. Eine Besonderheit stellt der mit Grundwasser gefüllte Steinbruch dar. Der kleine See, von steilen Felswänden umgeben, liegt etwas versteckt und ist ein echtes Kleinod.

Deutlich erkennbar sind hier
die aufragenden Gesteinsschichten.

 

Dabei handelt es sich ursprünglich um Ablagerungen am Meeresgrund, die durch Faltungen der Erdkruste heute fast senkrecht stehen. Sie gehören zu einer Kalkader, die sich von Breinig aus bis nach Belgien erstreckt.

Der Name Schomet leitet sich von schom, bzw. dem französischen Wort chaum ab. Das ist eine westeuropäische Bezeichnung für karge oder öde Gebiete. Doch diesen Namen trägt er heute eigentlich zu Unrecht.

Seit der Stilllegung der Steinbruchbetriebe bildete sich eine abwechslungsreiche Flora. Der Schomet besteht heute aus Feucht-Trocken- und Felsbiotopen. Brachflächen verwandelten sich in artenreiche Halbtrockenrasen.

Nur im oberen Bereich kann man noch die ursprüngliche Vegetation sehen. Ein lichter Hainbuchenwald. Felsige Vertiefungen und Löcher zeugen von der früheren Nutzung des Gebietes.

Die Natur hat sich das Gebiet im
Laufe der Zeit zurückerobert.

Bäume und Bodenflächen sind heute weitgehend von Efeu überzogen. Das gibt dem Schomet etwas Verwunschenes und Geheimnisvolles. Sollten mir eines Tages Schneeweißchen und Rosenrot dort begegnen, es würde mich nicht wundern.

Ich habe noch nicht alles erkundet und bin neugierig, welche Wege ich noch entdecken werde. Die komplette Fotogalerie zum Schomet und einer dortigen Waldwiese finden Sie hier:

 

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